Nach unserer Ankuft in Quebec am Montag, 20. Juni konnten wir erst mal unseren Mini-Van am "Mini-Airport"
von Quebec in Empfang nehmen. Sogleich machten Gisela und ich uns auf den Weg Richtung Gaspesische Halbinsel.
Wir hatten ja drei Tage Zeit bis das restliche WPFG-Swiss-Team eintraf.
Durch wunderschöne Landschaften, entlang dem Lorenzstrom hinunter fuhren wir tags darauf nach Perce. Dies liegt am
Atlantik und besticht durch einen vorgelagerten, hoch aus dem Meer ragenden Fels. Auch das Dorf hatte einen ganz
speziellen Charme und lud zum Flanieren, etwas Lauftraining und vor allem die feine kandadische bzw. französische
Küche schnabulieren ein.
Weiter ging die Fahrt zurück nach Quebec mit Zwischenstop und einer weiteren
Übernachtung in einer kuscheligen Auberge in der höheren Region (im Winter auch ein Skiort).
Dort konnten wir mit eigenen Augen mitverfolgen, wie schwierig Lachsfischen ist. Das kann durchaus in einem
halbstündigen Kampf zwischen Fischer und Fisch enden (den der Lachs aber verloren hat). Dafür bekamen wir dann
zum z`Nacht auch einen frischen Lachs auf den Teller.
Am Donnerstag, 23.6., war dann Rückkehr nach Quebec in unser Schweizer-Team-Hotel angesagt. Der Schock ab
so viel Zivilisation war dann auch entsprechend gross. Wir lebten uns aber schnell einund nachmen am Freitag zum
ersten Mal Downtown Quebec unter die Lupe. Dabei stellten wir fest, dass es eine wunderschöne Altstadt gibt, welche
etwas erhöht über dem Lorenz-Strom thront.
Die Vielfalt an unzähligen schönen Häusern, Kirchen und öffentlichen Gebäuden wähnt einen mehr in einer europäischen
Altstadt denn in Nordamerika. Das einzige, was einen wieder an kanadische Verhältnisse erinnert sind die zahlreichen
und grossen Autos.
Am Samstag war dann erst einmal Gisela dran mit einem Triathlon. Gücklicherweise am gleichen See und fast am
gleichen Ort wie ich meinen am Mittwoch darauf hatte. So war sie sozusagen Versuchskaninchen..
Der Lac Beauport ist ein ca. 3km langer See, welcher mitten im Wald in hügeligem Gelände liegt. Da war dann auch
klar, warum der 7.7km Velokurs, welcher fuer Gisi dreimal im Uhrzeigersinn um den See führte,
als "hilly" bezeichnet wurde.
Es gab nirgends ein ebenes Stück. Das gemeine daran war, dass die Laufstrecke im Gegenuhrzeigersinn auch wieder der
Strasse entlang führte. Gisela schlug sich tapfer und zeigte den Kanadiern, wie gut Swiss-Free-Radicals-Girls sind.
Am Nachmittag stand noch ein Besuch der "Montmorency Falls" auf dem Programm. Dieser Wasserfall ist zwar nicht so
breit wie die berühmteren Niagarafälle aber dafür höher und ebenso imposant.
Am Sonntag machen Gisela und ich einen Veloausflug auf die Ile d`Orleans. Diese liegt ca. 30 Autominuten
flussabwärts von Quebec im Lorenz-Strom und ist 30km lang. Hauptverdienst der dortigen Bevölkerung ist die
Herstellung von Ahornsirup. So wird rund 80% der weltweiten Ahornsirupproduktion in der Region um Quebec hergestellt.
Allerdings in einer sehr kurzen Zeitspanne, nämlich nur von März bis April. Dann wird der Saftdes Ahornbaumes
abgezapft und zu dickflüssigem Sirup eingekocht. Noch weiter verarbeitet kann man auch Ahornbutter oder Ahornzucker
aus dem Saft gewinnen. Süss ist er so oder so.
Zurück in der Zivilisation war am Abend die grosse Eröffnungsfeier der Games in einem Park in Quebec downtown.
Leider war diese lang nicht mehr so spektakulär wie letztmals in Barcelona. Dafür konnte man allerlei verschiedene
Polizei- und Feuerwehr-Uniformer, Sportlertenu etc. bestaunen und sich mit allen möglichen Kollegen aus verschiedenen
Ländern ablichten lassen. Dabei waren narürlich die Canadian Mounties mit ihrem stolzen Auftreten ein beliebtes
Fotosujet.
Montag und Dienstag standen verschiedene Aktivitäten rund um die Spiele auf dem Programm. so waren wir als
schweizer Fantruppe beim Kriterium zugegen oder unterstützten Tamara lauthals beim Cross Country. Natürlich
durften überall dort die schweizer Flagge, Priskas importiere Kuhglocke und unsere Swiss-Caps (gefragtes
Tauschobjekt) nicht fehlen. Aber auch Quebec downtown machten wir unsicher und kein Shop oder Subway wurde
ausgelassen.
Mittwoch, day of Triathlon-Race. Endlich war er da, mein Triathlon. Schon morgens um 7Uhr machten wir uns auf
den Weg an den Lac Beauport. Dass es kein einfaches Rennen werden wird, war mir seit der Streckenbesichtigung an
Giselas Triathlon kalr. Und für uns gabs mit der Velostrecke noch 2 Runden mehr (also total 5 à 7.7km) zu
absolvieren und beim Laufen wurden noch zwei Extra-Schleifen eingebaut, so dass wir auch dort sicher auf 10km kommen.
Die Schwimmstrecke führt in einem Dreieckskurs durch den Lac Beauport, welcher mit 21 Grad mässig warm war. Ich kam
gut weg und war nach der knapp bemessenen Schwimmstrecke von 1.5km vorne dabei. Auf der äusserst anspruchsvollen und
wirklich "hilly"gen Velostrecke konnte ich auch noch einige Konkurrenten überholen.
Ich war dann doch recht erstaunt,
als mir beim Wechsel auf die Laufstrecke Gisela zurief, ich liege an zweiter Stelle in meiner Kategorie. Dies
beflügelte mich und ich lief zusammen mit einem Spanier, welcher von hinten aufgelaufen war relativ locker die
ersten 5km. Dabei überholte uns nur noch einer aus meiner Kategorie. Ich war also immer noch auf Bronze-Kurs. Aber
eben, leider forderte die Strecke ihren Tribut und so kam bei mir der Hammer nach 5km. Ich kam einfach nicht
mehr vorwärts, die Flasche war einfach leer. So lief mir der 3. Platz auf und davon. Ebenso der 4. und 5. sowie ganz
viele Plätze overall. Nach einer locker joggenden zweiten Hälfte fand ich mich nach dem Zieleinlauf (natürlich mit
schweizer Flagge) auf dem 6. Kategorienplatz von 34 wieder. Dies war zwar nicht das avisierte Ziel, aber bei der
Hitze und dieser selektiven Strecke ging an diesem Tag einfach nichts mehr. Landschaftlich hat sich er Ausflug aber
alleweil gelohnt...
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